Malen ist meine Meditation:
Malen für Anfänger: Was das intuitive Malen mit Meditation zu tun hat und warum es gerade für Anfänger ein guter Einstieg ist.
Was hat Malen mit Meditation zu tun? Auf den ersten Blick wenig, aber bei genauerem Hinschauen wird die Gemeinsamkeit klar. Beide Tätigkeiten bringen uns ins „Hier und Jetzt“: Life-Coach und Künstlerin Sabine Zinsberger über die Erfahrung, den gegenwärtigen Moment voll auszukosten.
In den Flow der Gegenwart eintauchen
Sowohl beim intuitiven Malen als auch beim Meditieren bin ich ganz im gegenwärtigen Moment. Wir gehen raus aus dem Kopf, der uns in der Vergangenheit oder Zukunft festhält, hören auf uns Sorgen zu machen über Dinge, die bereits passiert sind oder Pläne zu machen über Dinge die noch passieren könnten.
Wir gehen hinein in den Körper und unsere Sinne, lernen mehr auf unser Bauchgefühl zu hören und unserer Intuition wieder zu vertrauen. Im Grunde kann man sagen, sowohl beim intuitiven Malen als auch beim Meditieren geben wir uns dem gegenwärtigen Fluss des Lebens hin. Doch was genau meine ich damit?
Vielleicht hilft dir folgende Analogie: Stell dir vor, du stehst auf einer Brücke, unter dir ein reißender Fluss. Wenn du nach vorne schaust, siehst du wie das Wasser auf dich zufließt.
Das ist die Zukunft. Sie kommt in jedem Fall, egal was du tust. Hinter dir fließt das Wasser von dir weg. Das ist die Vergangenheit, sie entfernt sich von dir. Immer weiter. Du kannst sie nicht aufhalten.
Und der Punkt an dem du gerade stehst - dort wo Zukunft und Vergangenheit aufeinandertreffen - das ist die Gegenwart. Hier findet das Leben statt. Und zwar nur hier, in diesem einen Moment.
Wenn wir in diese Perspektive des „Hier und Jetzt“ eintauchen erfahren wir, das alles seinen eigenen Rhythmus hat und auch wir unser ganz individuelles Tempo haben.
Beim intuitiven Malen erlaube ich mir, so zu sein wie ich bin. Ich muss nicht mehr nachdenken. Alle Sorgen und Probleme des Alltags verschwinden aus meinem Kopf. Das Gedankenkarussell steht still. Ich bin im Fluss. Deshalb ist das intuitive Malen eine klasse Methode zum Malen für Anfänger.
Lade dir hier meine Anleitung fürs intuitive Malen herunter:
Ganz wie wir es als Kind getan haben
Im Hier und Jetzt zu leben ist im Grunde etwas ganz natürliches für uns. Bereits als Kind spielten wir ganz versunken in unser Tun und waren dabei ganz bei uns und unserem inneren Erleben.
Das intuitive Malen bietet einen wunderbaren Rahmen genau dies wiederzuentdecken, die Kontrolle einmal für einen Augenblick abzugeben, die Gedanken in einen Kurzurlaub zu schicken und wieder ganz bei uns anzukommen.
Dein inneres Kind darf spielen und seine Gefühlswelt durch Farben und Formen sprechen lassen. Auf diese Weise geben wir unserem inneren Kind die Chance, sich zu zeigen und auszudrücken.
Beim intuitiven Malen die eigenen Bedürfnisse erkennen
Auf dem weißen Blatt Papier geht es nur um den Augenblick. Ich spüre nach innen in meinen Körper und versuche, die leise Stimmer meiner Intuition zu erlauschen. Konzentriert auf mich selbst und meine Empfindungen entscheide ich mich für eine Farbe und male sie auf die weiße Fläche.
Ah, das tut gut. Ich will mehr davon, mein gelber Kreis wird immer größer, er wächst und wächst. Sehr gut! Dann spüre ich erneut in mich hinein: Und was brauche ich jetzt? Rot! Ein sattest, kräftiges rot um die leuchtende Sonne.
Und ich entscheide mich sogar, diese Farbe mit den Fingern aufzutragen, damit ich mehr ins Spüren komme und ganz in die Welt des inneren Kindes eintauchen kann. Und anschließend bekommt jeder Finger eine eigene Farbe und alle tupfen ganz frech und verspielt um den gelb-roten Kreis herum.
Voller Leichtigkeit. Ich halte einen Moment inne und genieße dieses tiefe Gefühl von Freude und bemerke wie mein Mund bis zu meinen Ohren strahlt. Das fühlt sich gut an. Ich nenne es Flow-Gefühl.
Das Flow-Gefühl und die leistungsorientierte Gesellschaft
Das intuitive Malen läuft nicht immer so rund, wie wir es uns vorstellen. Vielen Menschen fällt es schwer, sich in dieses Flow-Gefühl hineinfallen zu lassen und ganz im Hier und Jetzt anzukommen. Und das ist nicht verwunderlich.
Wir leben in einer leistungsorientierten Gesellschaft. Alles ist heutzutage auf Beschleunigung und das Erreichen von Zielen ausgelegt – Effizienz und Effektivität stehen im Mittelpunkt.
Wir nehmen uns nur noch selten Zeit, um Dinge zu tun, die wir rein aus Freude angehen und kein nützliches Ergebnis liefern. Sich zu erlauben, seinen eigenen Rhythmus zu finden und Langsamkeit zuzulassen fällt nicht wenigen Menschen schwer.
In meinen Workshops zum intuitiven Malen erlebe ich immer wieder, wie herausfordernd es für viele meiner Teilnehmer ist, einfach spontan draufloszumalen und sich von den einschränkenden Vorstellungen des Verstandes freizumachen.
Workshops zum intuitiven Malen ist kein Kunstunterricht
Bereits in der Schule haben wir gelernt, wie man „richtig“ malt. Der Lehrer hat uns eine Aufgabe gestellt und wir haben versucht, dieses Ziel zu erreichen. Unsere Ergebnisse wurden eingeteilt in gut oder schlecht und man hat uns Noten für unsere „Kunstwerke“ gegeben.
Malen für Anfänger: Ganz anders ist das mit dem intuitiven Malen. Diese besondere Form des Malens wird auch absichtsloses, freies Malen genannt. Der Fokus liegt weder auf einem schönen, vorzeige fähigem Ergebnis, noch auf einer bestimmten Technik.
Es ist vielmehr Malen ohne ein konkretes Ziel, ohne Komposition, ohne Wertung. Eine spielerische und unvoreingenommene Art des kreativen Ausdrucks. Ein Experimentieren voller Spaß und Freude an der Farbe. Du lernst, dich zu entfalten, wo bisher Einschränkungen an der Tagesordnung waren.
Jedes Bild ist ein spontanes Ergebnis aus dem Bauch heraus und spiegelt oftmals unser innerstes Erleben wider. Ich nenne diese intuitiv entstandenen Kunstwerke auch Kraftbilder der Seele.
Meditation für Anfänger: intuitives Malen ist eine aktive Meditation
Beim Malen fühle ich mich ähnlich wie während meiner Meditationspraxis auf dem Kissen: Ich folge meinem Atem und bringe mich in einem ruhigen Zustand. Ich komme wieder ganz bei mir an. Bin mit meinem Gefühl verbunden und beobachte meine Gedanken mit Abstand.
Der große Vorteil des Malens ist, dass wir aktiv sein dürfen während wir in den meditativen Flow-Zustand gelangen. Gerade Menschen, die erst mit dem meditieren anfangen, fällt es besonders schwer, stillzusitzen, ihrem Atem zu folgen und ihre Gedanken einfach wahrzunehmen. Da ist das intuitive Malen ein wunderbarer Einstieg um dies auf einfache Weise zu üben.
Bevor ich im Workshop mit dem malen beginne, „erde“ ich mich und die Teilnehmer mit einer kurzen Entspannungsreise. Diese geführte Meditation hilft, ins Spüren zu kommen und dann „malt es sich“ wie von selbst.
Es ist alles eine Frage der Übung. Beispielsweise fällt es mir mit meiner kreativen Ausbildung und meiner langjährigen Erfahrung leichter, mit Farben, Formen und Materialien zu experimentiert als jemandem, der bisher außerhalb des Schulunterrichts noch keinerlei Berührungspunkte damit hatte.
Aber letztendlich kommt es beim Malen und bei der Meditation einfach darauf an, alle Gedanken loszulassen und ins Vertrauen zu gehen. Mehr braucht es nicht! Und je mehr es mir gelingt, im Augenblick und bei mir zu sein und je mehr ich mit kindlicher Neugier einfach ausprobiere, umso leichter fließen die Ideen aus mir heraus auf die Leinwand.
Dem inneren Zweifler nicht das Ruder überlassen
Ebenso wie im richtigen Leben gibt es diese Momente, an denen wir beginnen zu zweifeln – an uns und dem was wir tun.
Wenn ich im Malprozess an einen Punkt komme, an dem sich das Bildmotiv langsam zeigt und dennoch alles irgendwie chaotisch und unfertig erscheint, taucht aus dem Nichts plötzlich diese kritische Stimme in mir auf und flüstert mir ins Ohr: „Wie sieht das denn aus? Das kannst du doch niemandem zeigen! Erst recht du als Künstlerin, das ist doch peinlich!“
Wenn ich in dieser Phase aus dem Flow auftauche und der Verstand das Ruder übernimmt, ist mein »Erste Hilfe-Programm« angesagt: Einen tiefen Atemzug nehmen, die Augen schließen und wieder zurück ins Fühlen kommen. Die Erwartungen an das Endergebnis loslassen und mich fragen, was ich gerade brauche: Eine kurze Pause machen.
Um den Block laufen. Einen heißen Tee trinken oder ein paar Sonnenstrahlen tanken. Und anschließend stelle ich mich wieder vor das Bild und male ganz intuitiv weiter – nur eben ohne diesen Zweifler an meiner Seite.
Immer wenn wir dem Verstand das Feld überlassen oder uns mit anderen vergleichen, kommen die Zweifel. Dann ist es wichtig, diesen Mechanismus zu erkennen, innezuhalten und wieder zurückzufinden in unsere Mitte.
Damit wir bei uns bleiben, unsere Intuition wieder zu fließen beginnt und wir uns wieder bewusst in den Fluss des Lebens begeben können.
Das Flow-Gefühl selbst erleben
Wenn du auf den Geschmack gekommen bist und Lust hast, das intuitive Malen bei dir zu Hause einmal auszuprobieren, dann habe ich ein kleines Geschenk für dich: Lade dir hier die meine kostenlose Mal-Anleitung als Pdf herunter.
Liebe Grüße
Sabine Zinsberger
Life-Coach und Expertin für Hochsensibilität und kreative Prozesse
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PS: Für Anfänger des intuitiven Malens ist die Dot-Painting-Methode (Punktmalerei) eine wunderbare Möglichkeit, sich langsam dem freien Malen zu nähern. Künstler wie Damien Hirst und viele Designer nutzen Punkte und Kreise, um ästhetische Bildkompositionen zu kreieren.
Wenn du interessiert bist, male gern mit Hilfe meines folgenden Tutorials dein erstes intuitives Mandala: